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Mobbing

Eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz oder Auseinandersetzungen mit Kollegen allein sind es noch nicht, die Mobbing ausmachen. Mobbing bedeutet, jemanden über längere Zeit systematisch auszugrenzen, immer wieder herabzusetzen, zu ignorieren oder zu beleidigen. Das kann offen oder verdeckt geschehen, es kann einen oder auch mehrere Übeltäter geben. Mobbing leitet sich vom englischen Wort „mob“, zu deutsch „Pöbel“ ab. Betroffene wehren sich häufig nur am Anfang, ziehen sich dann aber deutlich zurück. Da der Mensch ein soziales Wesen ist und jeder geliebt und geachtet werden will, hat eine solche Ausgrenzung schlimme psychische Folgen. Selbstzweifel, Niedergeschlagenheit, Angst, nachlassende Arbeitsleistung, vielleicht sogar Depressionen und Arbeitsunfähigkeit können daraus resultieren, wenn jemand systematisch angefeindet, schikaniert und diskriminiert wird, ständig bedroht, kritisiert oder lächerlich gemacht wird. Nach einer Studie sind 2,7 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland von Mobbing betroffen, vor allem Frauen.

Um den Kreislauf zu durchbrechen, muss man sich wehren, und zwar möglichst rasch: Ein direktes Gespräch mit dem Täter kann helfen, weil der sich seiner Wirkung manchmal gar nicht bewusst ist. Opfer können den Betriebsrat kontaktieren oder Vorgesetzte (der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht). Betroffene sollten Beweise sammeln, Zeit und Ort der Vorfälle dokumentieren und Zeugen benennen können. Nötig ist insgesamt eine neue Gesprächskultur und genaue Arbeitsaufteilung in der Gruppe. Um ihre Psyche zu stärken, können Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mit verschiedenen Methoden kann die Psyche gestärkt werden, etwa mit Systemischer Therapie, Hypnose oder Klopfakupressur. Wichtig ist es, die Opferrolle abzulegen, Ängste zu überwinden und nicht sich selbst zu hassen, sondern gegen den Täter vorzugehen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 25.01.2014

Service-Tipps des Tages

KOLUMNE: COACHING

VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH

Eifersucht

Kaum jemand gibt es zu, aber Eifersucht ist ein vertrautes Gefühl. Schon als Kind sind wir eifersüchtig – auf Geschwister, die vermeintlich mehr elterliche

Liebe bekommen, auf Freunde, die sich mehr leisten können oder die mehr erreichen. Später dann ist man eifersüchtig auf erfolgreiche Kollegen und vor allem auf Männer oder Frauen, die Gefallen am eigenen Partner finden. Eifersucht bedeutet Angst: Angst, einer Konkurrentin oder einem Konkurrenten zu unterliegen, am Arbeitsplatz ebenso wie in einer Beziehung. Angst, eine Position zu verlieren, einen Freund oder einen Partner.

Eifersucht in einer Beziehung kann positiv sein. Etwa wenn man dadurch spürt, wie viel einem der andere bedeutet. Eifersucht kann aber auch zerstörerisch sein, vor allem dann, wenn sie dazu führt, den anderen zu kontrollieren, stets Lügen oder Hintergedanken zu wittern, nach Fehltritten zu suchen, die Freiheit des Partners einzuschränken. Eifersucht ist meist im Unterbewusstsein verwurzelt, hat ihren Ursprung also in früheren Erfahrungen, etwa in einer früheren Beziehung oder wenn man sich als Kind nicht genug von den Eltern geliebt oder durch Geschwister zurückgesetzt fühlte. Mangelndes Selbstvertrauen schafft Raum für Eifersucht, weil man meint, beim Vergleich mit anderen schlechter abzuschneiden. Eifersucht lässt sich besiegen, wenn man seine eigenen Verhaltensmuster durchschaut. Hypnose ist ein mögliches Mittel, das Gefühl und seine Wurzeln im Unterbewusstsein aufzuspüren und zu verändern. Wenige Sitzungen sind dafür häufig bereits ausreichend. Mein Tipp: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Stärken.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am:18.01.2014

Service-Tipps des Tages

KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH

Sind Sie neidisch?

Hatte die Freundin das dickere Weihnachtsgeschenk? Kinder sagen es ganz offen, sie vergleichen jeden Tag. Wer darf länger aufbleiben, wer darf was im

Fernsehen gucken, wer macht welchen Urlaub? Aber natürlich sind auch Erwachsene nicht frei von diesem Gefühl. Hat der Nachbar ein teureres Auto, hat die Frau dort die bessere Figur? Neid ist ein uraltes Gefühl.

Man neidet einem anderen den Erfolg, das Geld, das Charisma – also Besitz ebenso wie berufliches Fortkommen oder Charaktereigenschaften. Um damit richtig umzugehen, muss man die Wurzeln des Gefühls kennen. Neid oder Missgunst hängen meist mit eigenem Mangel oder eigener Unzufriedenheit zusammen. Das kann eine materielle Unzufriedenheit sein, aber auch eine ideelle. Die Ursache liegt nicht beim anderen, sondern bei einem selbst. Kinder müssen ihre Stellung in einer Gruppe erst noch finden, deshalb ist der Vergleich für sie jeden Tag so wichtig. Erwachsene suchen auch die richtige Stellung in ihrer Gruppe, sei es in der Familie oder im Beruf.

Sie können Neid als eine positive Triebfeder nutzen: Statt unzufrieden oder zornig zu sein, können sie Neid als Anreiz sehen, etwas ähnliches zu erreichen. Nicht nur materiell: Auch positive Eigenschaften anderer kann man sich zum Vorbild nehmen. Wenn Sie versuchen, sich weiterzuentwickeln und an Ihren Zielen zu arbeiten, kann Neid durchaus produktiv sein. Es ist jedoch wichtig, nicht von Neid zerfressen zu sein. Wer dieses Gefühl nicht konstruktiv in den Griff bekommt, kann sich professionelle Unterstützung holen, sonst schaden Sie sich selbst am meisten. Bleiben Sie gelassen und hinter fragen Sie Ihr Gefühl. Wenn Sie Ihre Stolper- steine besser kennen und sie „bearbeiten“, können Sie glücklicher und zufriedener durchs Leben gehen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 04.01.2014

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VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH

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