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Der Erfolg und die Psyche

Erfolg ist für viele erstrebenswert. Das können die Fortschritte auf der Karriereleiter sein, das gut gefüllte Konto, die Anerkennung im Beruf, im Hobby oder in der Familie. Je nachdem, um welchen Status und welchen Posten es geht, gehören zum Erfolg die richtige Strategie, die Fähigkeit zu überzeugen, ein gutes Marketing und Medienpräsenz. Doch da ist noch mehr. 80 Prozent des Erfolges macht die eigene Psyche aus. Das wird oft unterschätzt. Die eigene Psyche – das bedeutet: Selbstsicherheit ausstrahlen, positive Glaubenssätze haben. Zum Beispiel solche: Ich bekomme das hin! Ich schaffe das! Mir wird alles gelingen! Wichtig für Erfolg ist auch eine Analyse: Wo stehe ich jetzt? Was habe ich unternommen, um bis hierhin zu kommen? Was ist bisher gut gelaufen, was schlecht? Seien Sie bitte ehrlich zu sich selbst. Sie haben ein Ziel – das können Sie nur erreichen, wenn Sie sich nicht selbst belügen. Die Muster, die bisher gut gelaufen sind, dürfen Sie beibehalten. Schauen Sie sich die Situationen an, die schlecht gelaufen sind und fragen Sie sich: Was habe ich dazu beigetragen, dass ein Projekt schlecht gelaufen ist? Selbstvorwürfe sind dabei unnötig. Menschen machen Fehler, das ist ganz normal. Nur: Sie müssen versuchen, daraus zu lernen. Sonst werden Sie aus Ihrem negativen Muster nicht herausfinden und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit Ihr Ziel nicht erreichen.

Ausdauer ist ebenso wichtig. Viele erfolgreiche Menschen sind vor ihrem Erfolg ein oder mehrmals gescheitert. Doch sie haben nicht aufgegeben, sondern aus ihren Fehlern gelernt und einen neuen Weg ausprobiert. Stellen Sie sich die Frage: Was kann ich in der Zukunft anders machen, um gewisse Fehler nicht mehr zu begehen? Schreiben Sie sich Ihre Vision auf. Was möchten Sie in der Zukunft erreichen? Und was sollten Sie unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen? Wer sich bei diesem Prozess überfordert fühlt, kann sich fachliche Unterstützung holen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 13. Januar 2015

Mut zur Veränderung

Gute Vorsätze gehören für viele zum Jahreswechsel wie Raketen und Raclette. Immer wieder nehmen Menschen sich vor, etwas zu verändern. Gesünder essen, mehr Zeit für Freunde, mehr Sport, weniger Rauchen. Den Keller aufräumen. Vielleicht aber auch: Mutiger sein, die eigene Meinung besser vertreten, berufliche Ziele erreichen. Denn der Jahreswechsel ist stets Anlass für eine Rückschau, eine kleine Bilanz. Doch viele Vorsätze werden nicht in die Tat umgesetzt. Warum ist das so? Weil Veränderungen oft mehr brauchen als nur einen guten Vorsatz. Wer etwas in seinem Leben verändern möchte, benötigt dazu eine gehörige Portion Mut. Denn alte Muster sind bekannt und vertraut. Das Leben ist ein komplexes, schwer auszutarierendes Zusammenspiel von inneren und äußeren Einflüssen. Gewohnheiten helfen uns, diese Balance mit weniger Aufwand zu meistern. Fähigkeiten, Glaubenssätze, Lebensregeln und Wertvorstellungen prägen unseren Alltag, und zwar weitaus mehr, als uns bewusst ist. Eine Veränderung setzt also voraus, alte Gewohnheiten aufzugeben. Und wie andere Menschen auf ein neues Verhalten reagieren, ist nicht vorhersehbar. Jeder, der wirklich etwas ändern möchte, muss dafür viel Zeit und Energie aufbringen. Es kostet also Kraft und Geduld. Deshalb lautet ein Rat immer, vertraute Personen einzuweihen in den Vorsatz, in den Plan. So haben Sie ein Korrektiv, einen Mahner und Unterstützer. Wer mehr Hilfe braucht, kann auch ein Coaching in Anspruch nehmen. Damit ist es möglich, eigenen Zielen und Hemmnissen auf den Grund zu gehen und den Weg zum Ziel planvoll zu gehen. Es ist übrigens durchaus erlaubt, in großen Maßstäben zu denken. Gemäß dem schönen Satz, dass man keine neuen Erdteile entdeckt, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 3. Januar 2015

Tipps gegen Weihnachts-Streit

Weihnachten ist ein Fest des Friedens und der Harmonie. Alles soll entspannt und hübsch sein, besinnlich und fröhlich, lecker und dekorativ. Doch der Weg dahin ist schwer: Terminhatz in der Adventszeit, Geschenke besorgen, kochen, putzen. Mindestens eine oder einer in der Familie arbeitet also wie ein Pferd, ohne dass man es ihr oder ihm ansehen soll. Die Kinder sind aufgeregt und ungeduldig. Der Baum ist noch nicht geschmückt. Und dann klingelt die liebe Verwandtschaft. Immer wieder kommt es vor, dass ausgerechnet zu Weihnachten der Haussegen schief hängt. Dass Streit ausbricht oder kleine Sticheleien die Stimmung zunichte machen. Dass ein falsches Geschenk giftige Debatten auslöst. Verwunderlich ist das nicht, schließlich müssen viele direkt vom Alltagsstress auf „heile Welt“ umschalten. Doch es gibt Wege, diese Fallen zu umgehen. Entscheidend ist dabei die Kommunikation: Mit der Ich-Form fährt man hier besser als mit einem anklagenden „Du“. Also nicht alte Rechnungen begleichen mit einem „Du findest ja immer, dass…“. Vorwürfe und Beleidigungen sollte man vermeiden. Doch sachlich zu argumentieren fällt gerade in Familien oft schwer, mit den Menschen also, die einem so nahe sind. Der Grund: Existieren hier Konflikte, etwa zwischen Eltern und Kindern oder zwischen Geschwistern, dann exisitieren sie schon lange, schwelen teilweise über Jahrzehnte, sitzen tief. Weihnachten sollte man nicht alles auspacken, was einen das ganze Jahr schon gestört hat. Kommt es doch zu einer kritischen Bemerkung, sollte man keinesfalls blitzschnell emotional antworten. Besser ist es, zweimal durchzuatmen und dann mit möglichst ruhiger Stimme den Vorwurf aufzunehmen und umzuwandeln: „Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass Du..?“ „Hast du das so gemeint?“ Damit gibt man dem anderen die Chance einzulenken, etwas richtig zu stellen. Weniger negative Energie ist besser für die eigene Psyche, für den Familienzusammenhalt – und besser für’s Fest.

Die besinnlichen Tage zwischen dem Weihnachtsfest und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht.

Türen öffnen

Jetzt im Advent öffnen viele kleine und große Leute jeden Tag ein Türchen. Dahinter wartet eine süße Überraschung. Tatsächlich aber sollten wir das nicht nur vor Weihnachten tun. Türen zu öffnen ist wichtig für die persönliche und berufliche Entwicklung. Viele trauen sich diesen Schritt nicht zu. Manche warten ein halbes Leben lang auf gute neue Möglichkeiten. Manche warten auch ihr ganzes Leben. Bitter wird es, wenn diese Möglichkeit nie von selbst vorbeikommt. Deshalb gilt: Wenn Sie in Ihrem Leben etwas verändern wollen, machen Sie selbst die Tür auf. Werden Sie aktiv! Möglichen Bedenken können Sie durch Abwägung begegnen: Fragen Sie sich, warum Sie weiter warten sollten und was im schlimmsten Fall passieren könnte, wenn Sie das Neue wagen.

Ein Coaching dient dazu, Veränderungsprozesse einzuleiten, die dann neue Türen öffnen. Es kann Sie bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und beim Erkennen Ihrer wirklichen Ziele. Der Blick von außen ist oft hilfreich, denn manchmal ist man selbst sozusagen wie vernagelt und erkennt manche Türen und Ziele nicht sofort. Entwerfen Sie wieder eine Perspektive für Ihr Leben. Gewinnen Sie Orientierung und Klarheit für Ihr Leben. Wer verborgene Potentiale freisetzen kann, verfügt über mehr Lebensfreude und Selbstbestimmung. Die Lösungen dafür tragen Sie in der Regel bereits in sich. Sie müssen sie nur entdecken. Ziel eines Coachings ist es immer, einen Menschen in die Lage zu versetzen, aus eigener Kraft neue Lösungsstrategien und Alternativen durchzuspielen und Blockaden aufzulösen. Dadurch können sich zahlreiche neue Türen öffnen – und auch Wege zu Ihrem wirklichen „Selbst“. Also etwas sehr viel langfristigeres als ein Stück Schokolade.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Dezember 2014

Keine Ausreden mehr!

Um eine Ausrede ist kaum jemand verlegen. Nähert sich der Sporttermin am Abend? Da drückt man sich schon mal mit dem Hinweis, man habe noch Muskelkater vom letzten Mal. Oder der Elternabend ist dran – „oh“, sagt man, „ich habe noch Wäsche in der Maschine“. Genauso leicht kommen vielen Menschen Ausreden über die Lippen, wenn etwas nicht funktioniert hat, wenn sie ein Ziel vor sich her schieben oder wenn sie einen Fehler gemacht haben. Man redet sich mit so vielem heraus: Keine Zeit für Sport, keine Zeit, das Buch zu lesen oder die Freundin anzurufen. Ebenso ist es mit beruflichen Dingen. Manche möchten sich eigentlich gerne verändern, nehmen aber nicht die dafür nötige Bewerbung in Angriff. Manche träumen vielleicht von einer Auszeit oder einem Auslandsaufenthalt, setzen es aber nicht um. Doch nur wenige geben dann offen zu, dass sie zu träge oder zu ängstlich waren. Viele schieben eine Ausrede vor, zitieren Umstände und Situationen, die belegen sollen, warum es nicht ging. Doch das ist nicht zielführend. Denn auf diese Weise rechtfertigen Menschen in der Regel ihre Antriebslosigkeit oder ihr Versagen. Und belügen sich selbst. Denn Ausreden verhindern eine ehrliche Analyse, aus welchen Gründen etwas eigentlich nicht geklappt hat. Wer sich dieser Analyse stellt, hat die bessere Entscheidung getroffen. Weil damit neue Fragen und Antworten möglich sind: Warum hat etwas nicht geklappt? Was muss ich ändern, damit das Vorhaben beim nächsten Mal funktioniert? Welche Vor- und Nachteile hat eine Verhaltensänderung? Wer spürt, dass einem die Umsetzung wirklich gut tun würde, sollte das Ziel kontinuierlich vor Augen haben und daran arbeiten, es zu erreichen. Dulden Sie keine Ausreden mehr für eigene Unzulänglichkeiten. Konzentrieren Sie sich nicht auf das Erfinden von Ausreden, sondern auf die Dinge, die wirklich tun wollen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 5. November 2014

Entscheidungen treffen

Wir müssen es jeden Tag. Als Chef, als Mutter, als Richter oder als Freundin. Stets müssen Entscheidungen getroffen werden. Manchmal wird einem bewusst, wie schwer das sein kann. Denn wir wollen eine gute Entscheidung treffen. Was richtig und was falsch ist, hängt stets vom Einzelfall und der Situation ab. Aber es gibt einige Regeln, die jedem weiterhelfen können. Hier eine kleine Werkzeugkiste für das Abwägen, das manchmal Tage dauert, manchmal aber auch innerhalb von Sekunden erledigt sein muss. Regel Nummer eins: Wägen Sie die Vorteile und die Nachteile ab. Ob Sie den Kindern erlauben, sich vor den Fernseher zu setzen, sich selbst erlauben, eine Tafel Schokolade zu essen oder ob Sie am Arbeitsplatz ein Projekt annehmen oder ablehnen – stets sollten Sie überlegen, welche Folgen die Entscheidung hat und ob der Nutzen diese rechtfertigt. Regel Nummer zwei: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Manchmal ist es nur eine ganz leise Ahnung, ein flüchtiges Gefühl: Vorsicht, hier stimmt etwas nicht. Oder im positiven Fall ist es vielleicht ein Drang, genau dies oder jenes zu tun. Lassen Sie das Unterbewusste sprechen. Regel Nummer drei: Bedenken Sie, ob Sie sich mit der Entscheidung nur kurzfristig gut fühlen. Ein Klassiker ist die stressbedingte Heißhungerattacke. Regel Nummer vier: Verlieren Sie längerfristige Ziele nicht aus den Augen. Wer eine Diät macht, motiviert sich sehr effektiv über das gute Gefühl abgenommen zu haben. Regel Nummer fünf: Spielen Sie innerlich eine Entscheidung durch. Dann spüren Sie, ob es der richtige Weg ist.

Entscheidungen aus Angst vor Fehlern aufzuschieben, ist grundsätzlich nicht hilfreich und kostet zu viel Energie. Gegen solch eine Blockade hilft eine zeitlich festgelegte, klare Zieldefinition. Richtig oder falsch gibt es dabei nicht unbedingt, da jede Entscheidung ihre eigenen Konsequenzen hat.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im November 2014

Den Partner verändern?

Viele Menschen möchten andere beeinflussen oder verändern. In der Regel geschieht das nicht in böser Absicht. Vielmehr steht häufig die Überzeugung dahinter, dass man den Partner, die Kinder oder die Arbeitskollegin in eine Richtung bringen möchte, die einem selbst positiv erscheint. Tatsächlich aber ist das ein ganz heikler Punkt in zwischenmenschlichen Beziehungen. Denn es schwingt unterschwellig der Vorwurf mit, der oder die Andere sei fehlerhaft, verbesserungswürdig. Doch sind wir das nicht selbst auch? Wer den Blick so kritisch auf andere Menschen richtet, sollte auch auf sich selbst schauen. Warum komme ich mit manchen Angewohnheiten nicht klar? Warum stören mich Marotten des Partners, die ich am Anfang der Beziehung interessant, sexy oder liebenswert fand? Stellen Sie sich die Frage, warum Sie Andere verändern wollen. Welche Gefühle löst das Verhalten des Kollegen oder Partners in mir aus? Womit genau komme ich nicht zurecht? Die eigene Frau oder den Ehemann ändern zu wollen, hat schon so manche Partnerschaft zerstört. Halten Sie sich stattdessen lieber einmal den Spiegel vor: Welche meiner eigenen Eigenschaften könnten den anderen stören? Was könnte ich ändern, um dem Partner eine Freude zu machen? Diese Fragen zu bearbeiten, hilft alle Beteiligten. Denn Beziehungen bestehen immer aus einem Nehmen und einem Geben.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im November 2014

Loslassen

Kleine Kinder können es blitzschnell: In dem Augenblick, in dem ihnen bewusst wird, dass ihnen ihr aktuelles Spielzeug nicht mehr gefällt, lassen sie es los. Sie wenden sich einfach etwas Neuem zu. Für Erwachsene ist das oft nicht mehr so leicht. Etwas loszulassen bedeutet auch, konsequent zu sein, Entscheidungen zu treffen, alte Gewohnheiten abzustreifen, wenn sie einem nicht mehr guttun. Viele Menschen ändern nichts, obwohl sie vielleicht in manchen Lebensbereichen unzufrieden sind. Der Grund ist häufig die Furcht, eine falsche Entscheidung zu treffen. Doch in einer Unzufriedenheit zu bleiben, ist auch eine falsche Entscheidung. Denn wir haben nur dieses eine Leben – wir sollten es nutzen. Loslassen bedeutet also auch, sich Veränderungen einzugestehen und die Furcht davor abzulegen. Jeder kann jederzeit mutig etwas Neues beginnen. Dafür muss man jedoch bereit sein, aktiv zu werden und belastende Dinge abzustreifen. Das können Kleinigkeiten sein in der Freizeitgestaltung, das können aber auch Lebensgrundlagen sein wie der Beruf oder langjährige Freundschaften. Wer einen Arbeitsplatz hat, der mehr Mühe als Freude macht, kann offensiv über einen Wechsel nachdenken. Wer alte Freundschaften pflegt, obwohl die Interessen längst auseinandergegangen sind, kann den Mut haben, das offen zu sagen. Mit dem Loslassen lässt sich lernen, sich zu ändern, eigene Wünsche umzusetzen und mutig neue Türen zu öffnen. Auf solch einem Weg tauchen Fragen auf. Wer sich überlegt, warum es so schwer fällt, alte Zöpfe abzuschneiden, lernt viel über sich selbst und sieht auch neue Lösungen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 29. Oktober 2014

Erschöpfung früh erkennen

Burnout und Depression sind in unserer Leistungsgesellschaft ein großes Thema. Prominente Beispiele zeigen immer wieder, dass gerade die scheinbar perfekt organisierten Menschen davon betroffen sein können. Ganz wichtig ist es, die Belastung gar nicht so weit kommen zu lassen. Sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Doch ein Burnout kommt schleichend, und gerade das Eingeständnis, dass man sich selbst häufig überfordert, fällt vielen schwer. Wenn Sie folgende Fragen mit „Ja“ beantworten könne, sollten Sie hellhörig werden: Fällt es Ihnen schwer, Aufgaben abzulehnen? Sind Sie ein kontinuierlicher Ja-Sager? Übernehmen Sie auch häufig Aufgaben, zu denen Sie eigentlich keine Lust haben? Arbeiten Sie immer fleißig alles weg? Glauben Sie, niemand könne es so gut erledigen wie Sie? Machen Sie sich auch in der Freizeit Druck?

Schalten Sie einen Gang herunter und achten Sie mehr auf sich selbst. Übertragen Sie Aufgaben auf mehrere Schultern. Das können Kollegen am Arbeitsplatz sein oder Familienmitglieder zu Hause. Je eher Sie die Belastung für sich reduzieren, desto besser für Ihre Gesundheit. Ignorieren Sie die Warnsignale nicht so lange, bis es zu einem Zusammenbruch kommt. In einem frühen Stadium kann ein Coaching hilfreich sein, um Möglichkeiten zur Konfliktlösung und zur Stressbewältigung zu lernen. Sie können Ihr Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse schärfen und ein Gespür für Ihre Belastungsgrenzen bekommen. Eine Anleitung für Entspannungstechniken ermöglicht es, sich selbstbestimmt Ruhephasen zu gönnen und äußere Einflüsse abzuschalten. Zusätzlich können mit Coaching-Methoden die oft in der Kindheit geprägten Überzeugungen erkannt werden, die den Fleiß und den Perfektionismus gefördert haben. In schwereren Fällen oder in einem fortgeschrittenen Stadium reicht das jedoch nicht. Dann sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Von einer Hypnose ist bei Verdacht auf Burnout oder Depression übrigens dringend abzuraten.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Oktober 2014

Hochbegabte Kinder

Schnell sprechen lernen, Mathe oder Fremdsprachen mit links, Klassen überspringen, Erfolg im Beruf: So stellen sich viele das Leben Hochbegabter vor. Doch so einfach ist es nicht. Statistisch gesehen sind zwei Prozent der Deutschen intellektuell hochbegabt. Sie haben also einen IQ von 130 oder mehr. Herausfinden lässt es sich mit einem Intelligenztest. Hochbegabte können schwierige Zusammenhänge schnell erfassen, können Neues leicht behalten. Aber wer wirklich hochbegabt ist, kann unter seiner herausgehobenen Leistung auch leiden, zum Beispiel nur schwer Freunde finden. Manche Kinder machen absichtlich Fehler, um so normal zu sein wie ihre Klassenkameraden. Zudem sind Hochbegabte nicht automatisch gute Schüler. Manche werden auffällig, wenn sie sich langweilen, es besteht die Gefahr falscher Diagnosen (etwa ADHS). Manche sind auch gar nicht so selbstbewusst, wie man erwartet. Hochbegabte Mädchen passen sich oft an, hochbegabte Jungs neigen eher zur Rebellion. Keineswegs alle machen ein Super-Abitur. Ein Weg zum Genie ist nicht vorgezeichnet. Nach Expertenschätzungen bleiben 15 bis 25 Prozent aller Hochbegabten unter ihren Möglichkeiten. Deshalb kann es sein, dass solche Kinder Unterstützung brauchen. Sie müssen das Lernen lernen, damit sie auch in der Oberstufe mitkommen. Viele brauchen individuelle Förderung. Kleine Klassengrößen sind hilfreich, aber leider selten. In Schulen wird das Problem bislang nur selten erkannt, auch weil das Erkennen von Hochbegabung im Lehramtsstudium und in der Fortbildung kaum eine Rolle spielt. Ein Coaching kann helfen, eine Hochbegabung zu meistern. Auch Erwachsene können davon profitieren: Sie können lernen, ihre Talente richtig zu nutzen oder sich mit ihrer besonderen Begabung zu behaupten. Eine fälschliche Einstufung zum Jochbegabten ist übrigens verhängnisvoll: An dem Erwartungsdruck können kleine und große Menschen scheitern.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 16. September 2014

Raucherentwöhnung

Auch wenn es schon viel weniger Menschen tun als früher: Rauchen bleibt ein großes Gesundheitsrisiko. Rauchen ist neben unzureichender Bewegung und ungesunder Ernährung ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen oder Krebs. Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen 110.000 und 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Gegenüber 1991 hat sich die Zahl der gerauchten Zigaretten in Deutschland nahezu halbiert – von 401 Millionen auf 220 Millionen. Heute rauchen hierzulande etwa 30 Prozent der Erwachsenen. Auch wenn vielen die Nachteile für die eigene Gesundheit und für den Geldbeutel bewusst sind, fällt das Aufhören oft schwer. Etwa die Hälfte schafft es nur mit Hilfsmitteln. Das können Nikotinkaugummis, -pflaster oder -tabletten sein oder bestimmte Medikamente, die die Entzugserscheinungen mildern. Solche Medikamente haben jedoch häufig Nebenwirkungen, etwa Übelkeit, Schlaflosigkeit oder gar Depressionen. Auch werden Ex-Raucher immer wieder rückfällig. Eine andere Herangehensweise bietet ein Coaching. Es spricht die psychische Komponente an. Verschiedene Verfahren wie etwa Hypnose sind in der professionellen Suchtbewältigung möglich. Damit Sie erreichen Bewusstseinszustände, die Veränderungen im Unterbewusstsein ermöglichen. Sie können analysieren, welche Anlässe oder Reize Sie zur Zigarette greifen ließen. Wenn die Ursachen durchschaut sind, lassen sie sich besser umgehen.

Tipps für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung: Definieren Sie gute Gründe, warum Sie mit dem Rauchen aufhören wollen – und zwar so viele wie möglich. Informieren Sie Kollegen, Freunde und Verwandte – unter Beobachtung muss man sich strenger an die eigenen Regeln halten. Durchbrechen Sie Rituale, lenken Sie sich ab, loben Sie sich. Suchen Sie sich neue Ziele – im Sport, in der Freizeit. Gönnen Sie sich etwas vom gesparten Geld. Hier können Sie ausrechnen, wie viel Geld Sie durch den Nikotinverzicht sparen:
www.gesundheitsinformation.de

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 16. September 2014

Mit Magie begeistern

Magie ist nicht immer Zauberei. Ein magischer Auftritt begeistert. Das kann eine Person sein oder eine ganze Firma, eine Internetseite oder die schriftliche Kundenkommunikation. Wer andere begeistert, zieht Gesprächspartner, Mitarbeiter oder Kunden auf seine Seite. Doch wie legt man einen mitreißenden, inspirierenden Auftritt hin? Die Antwort ist ebenso einfach wie komplex: Sie brauchen eine positive Lebenseinstellung. Dazu gehören positive Glaubenssätze. Charisma oder eine magische Ausstrahlung kann man nicht schauspielern. Es geht auch nicht darum, ein Verhalten einzuüben, von dem man glaubt, dass es als erfolgreich angesehen wird. Die eigene Persönlichkeit kann man nur dann zum Leuchten bringen, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Wer gar nicht erst daran zweifelt, ob er gut ankommt, drückt das unbewusst in seiner Stimme und Körpersprache aus. Also muss jemand, der seine Außenwirkung verbessern möchte, zuerst nach innen schauen. Man muss sich fragen, von welchen Überzeugungen man geprägt wurde. Man kann bei anderen beobachten, wie sie wirken und warum. Ein einfaches Nachahmen ist jedoch zum Scheitern verurteilt. Denn jeder Mensch ist anders geprägt, jeder wirkt anders. Authentisch kann man nur sein, wenn das Auftreten auf den eigenen Bausteinen fußt.

Kommunikation ist ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Ob man als Chef ein Team motiviert oder ob man privat mit Freunden und Bekannten kommuniziert – erfolgversprechend ist das immer dann, wenn man mit positiver Offenheit auf die Menschen zugeht. Wenn man dem Gegenüber das Gefühl gibt wichtig zu sein. Den Gesprächspartner mit Respekt behandelt. Das schafft eine positive Gesprächsgrundlage, weil jeder Mensch den Wunsch hat, eine Bedeutung zu haben. Auch Sie selbst. Wenn Sie einmal selbst so angesprochen werden, werden Sie spüren, wie leicht Sie sich öffnen – für neue Themen, neue Gedanken, für das Miteinander. Und was Sie gerne annehmen, können Sie auch geben.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 14. August 2014

Lehrer stärken

Gerade der Beruf, der Kinder und Jugendliche für das Leben schulen und Begeisterung für das Wissen wecken soll, hat eine hohe Burnout-Quote: Mehr als 155 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von Burnout-Erkankungen zählte das Statistische Bundesamt für Lehrer (Gymnasialpädagogen ausgenommen). Damit kam diese Berufsgruppe 2011 unter die ersten Zehn, wenn auch deutlich hinter Sozialpädagogen und Krankenpflegern. Der Druck auf Lehrer wächst: Politiker und Eltern fordern viel ein, Schüler sind nicht immer einfach. Lehrer bewegen sich in einem Spannungsfeld. Die Schulleitung will dieses, der Kollege jenes, die Universitäten haben Ansprüche, und die Gesellschaft auch. Reformen sollen umgesetzt und Schüler motiviert und zugleich gebändigt werden. Vor allem wenn die Klasse spürt, dass die Person am Pult keine Autorität hat, geht es schnell drunter und drüber. Alphatier muss man sein, aber mit Herz – keine leichte Aufgabe. Lehrer müssen nicht nur ihr Fach beherrschen, sondern auch die Kommunikation als Chef einer heterogenen Gruppe. Sie müssen oft schwierige Elterngespräche führen. Wichtig für Lehrer ist deshalb der Blick von außen: Coaching oder Supervision ist für Lehrer keine Pflicht, stärkt aber deutlich die eigene Position und auch, das wurde in Studien gezeigt, die Gesundheit. Vermittelt werden Konfliktmanagement, Körpersprache und Präsenz, Konzepte für Elternabende und für Rhetorik, etwa an Beispielen aus der Theaterpädagogik. Ebenso kann es um eine effektivere Arbeitsorganisation gehen. Das ist eine Chance, die Sie nicht erst nach einer Demütigung im Klassenzimmer ergreifen sollten. Schon für Berufsanfänger ist es sinnvoll, sich das Rüstzeug für ein befriedigendes Lehrer-Dasein anzueignen. Nach dem Grundsatz: Starke Lehrer – starke Schüler. Eltern wäre dabei zu empfehlen, das mit zu bedenken, wenn es einen Anlass für Kritik geben sollte.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im August 2014

Leidenschaft im Beruf

Wofür kann und will ich mich mit Leidenschaft begeistern? Was kann ich gut, was will ich wirklich? Was macht einen Beruf zur Berufung? Wer das für sich beantworten kann, wird im Leben erfolgreicher und zufriedener sein. Konzentrieren Sie sich und Ihre Energie auf ein Ziel, das Ihre Herzensangelegenheit ist. Sehen Sie dieses Ziel und Ihre Berufung als Aufgabe, der Sie sich mit Leidenschaft widmen. Auch wenn es nicht sofort funktioniert – bleiben Sie dran. Viele erfolgreiche und heute berühmte Persönlichkeiten mussten am Anfang ihres Weges Rückschläge und Ablehnungen einstecken. Geben Sie nicht direkt auf. Denn wenn Sie mit Leidenschaft für Ihr Ziel kämpfen, strahlen Sie das automatisch aus. Sie sind innerlich überzeugt – das heißt, Sie haben positive Glaubenssätze. Und Sie spiegeln dieses Positive in Ihrer Stimme, Ihrer Körperhaltung, Ihrer Ausstrahlung wieder. Leidenschaft ist ein Motor, eine Motivation, ein Antrieb. Nicht nur für Leistung, sondern vor allem für Qualität. Wenn Sie das Mittelmaß satt haben, werden Sie aktiv, verändern Sie etwas in ihrem Leben. Setzen Sie sich ein persönliches Ziel. Leidenschaftliche Menschen mit einem Ziel, mit einer Botschaft wirken faszinierend auf andere und sind oft erfolgreicher. Natürlich sollte niemand gleich Haus und Hof aufs Spiel setzen für eine Idee. Aber wenn die Energie nicht stimmt, kann man keine herausragende Leistung erbringen. Wenn der Wille nicht da ist, stimmt die Qualität nicht. Ein Berufs-Coaching kann Suchende auf dem Weg dahin unterstützen und helfen, das zu finden, wofür man wirklich Einsatzwillen zeigt. Das kann eine Weiterentwicklung Ihrer bisherigen Arbeit sein, es kann aber auch eine Neuorientierung sein. Freuen Sie sich, wenn Sie sagen können: Mein Beruf ist meine Leidenschaft.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 8. Juli 2014

Konkurrenz positiv sehen

Ein bisschen normal wollen wir alle sein. Denn wer unangepasst ist, wer aneckt und auffällt, der muss Blicke, Fragen oder Vorwürfe aushalten. Doch in der Wirtschaft ist Normalität langweilig. Mittelmaß geht nicht lange gut. Manche Experten sprechen von einer grauen Masse, einer toten Mitte. Deshalb darf man Konkurrenz positiv sehen: Verstecken Sie sich als Unternehmer oder als führender Mitarbeiter nicht im Mittelmaß. Schauen Sie genau hin: Was macht die Konkurrenz anders? Schauen Sie sich das konstruktiv an, wie eine Bestandsaufnahme: Was kann ich besser machen? Wie in einer langjährigen Partnerschaft schleicht sich im Beruf teilweise Mittelmaß ein. Zeigen Sie sich mal wieder von Ihrer besten Seite, so wie am Anfang der beruflichen oder privaten Partnerschaft. Unternehmen können heute nicht immer beim Bewährten bleiben. Eine Firma muss eigene Stärken herausheben. Und sie muss sich vor allem am Kunden orientieren. Kommunizieren Sie offen. Zeigen Sie im Firmenauftritt und in der Ansprache, dass Sie sich in die Perspektive der Kunden hineinversetzen können. Über gute Kontakte können Sie eine effektive Kundenbindung herstellen.

Eine solche Umstellung ist zunächst Mehrarbeit. Jede Veränderung ist mit Anstrengungen verbunden. Aber das wird sich auszahlen. Gerade in der heute so schnelllebigen Branchenentwicklung können Newcomer einen ganzen Wirtschaftszweig ins Wanken bringen. Deshalb ist auch ein gemischtes Mitarbeiter-Team so wichtig. Neben Fachwissen zählt auch ein Blick des Branchen-Fremden, zählt Sozialverhalten, Innovationswille und Teamfähigkeit.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Juli 2014

Tipps für eine lange Liebe

Im Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 179.100 Ehen geschieden. Im Durchschnitt hatten diese Ehen 14 Jahre und sieben Monate gehalten. Auch wenn es für eine Trennung gute Gründe geben mag, stellt sich für viele doch die Frage, warum eine Liebe, die einst mit Schmetterlingen im Bauch begann, auf einmal am Ende ist. Zwar gibt es keine allgemeingültige Formel für ein langes Eheglück, aber paar Tipps können dafür sorgen, die Liebe lebendig zu halten. Denn genau das muss man tun. Langeweile und Desinteresse sind der Tod jeder Beziehung. Aufmerksamkeit ist also wichtig. Wenn Sie Zeit zu zweit verbringen und miteinander reden, wenden Sie sich ganz Ihrem Partner zu. Lassen Sie das Handy oder die Zeitung liegen. Kleine Aufmerksamkeiten können auch sonst im Alltag eingestreut werden: Vergessen Sie nicht den Kuss am Morgen, das Aneinanderkuscheln am Abend. Überraschen Sie Ihren Partner damit, dass Sie kleine Wünsche erfüllen. Ein Kinoabend, wenn ein Film mit dem Lieblingsschauspieler läuft, bringen Sie einfach mal ihre Lieblingsschokolade oder sein Lieblingsbier mit. Gute Ideen für den Geburtstag können Sie auch nach Jahrzehnten noch haben, wenn Sie regelmäßig auf Vorlieben achten und sich schon lange vor dem Datum Ideen notieren. Rituale sind für Partnerschaften auch wichtig. Jedes Paar hat eigene Erinnerungen, Sprüche, Familienwitze. Erzählen Sie sich immer wieder davon. Aber wichtig sind auch neue Abenteuer. Raffen Sie sich auf, mal wieder etwas Unorthodoxes zu tun. Spontan zum Winzer, schnell ein romantisches Picknick planen, eine Bootstour, eine Schneeballschlacht. Oder sogar in der eigenen Stadt im Hotel übernachten. Das Entscheidendste aber ist, auf Dauer nicht nur die guten Seiten des Anderen zu lieben, sondern auch seine Fehler. Schaffen Sie Nähe, aber gewähren Sie auch Freiheiten.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am 5. Juni 2014

Rede-Angst

Manager haben es genauso wie Profi-Schauspieler, aber auch Studenten oder Schüler kennen Lampenfieber – die Angst, vor anderen Menschen aufzutreten. Weit verbreitet ist auch die Rede-Angst, denn für einen Vortrag oder eine Ansprache muss man auch aus einer Gruppe heraustreten und sich ganz alleine den Blicken und den Urteilen anderer aussetzen. Man hat Angst Fehler zu machen, sich zu blamieren, gar ausgelacht zu werden. Das Herz rast, der Hals fühlt sich wie zugeschnürt an, die Hände werden feucht. Dagegen hilft zum Beispiel Übung. Wer seinen Text vor dem Spiegel vorträgt, ist zumindest inhaltlich sicher. Routine hilft auch: Man kann immer wieder Gelegenheiten nutzen, frei vor anderen zu sprechen: Im vertrauten Rahmen Anekdoten erzählen oder in der Familie, im Verein oder im Büro kurz etwas Hervorgehobenes ansprechen. In Kursen wird professionell mit Kameraaufnahme und Feedback geübt. Vor allem aber hilft es, sich vorher mit dem schlimmstmöglichen Szenario auseinanderzusetzen. Wie gehe ich damit um, wenn ich den roten Faden verliere? Wenn ich etwas Wichtiges vergesse? Wie finde ich einen eleganten Ausweg aus einem Blackout? Wie reagiere ich, wenn keiner über einen Witz lacht?

Wichtig für die Überwindung der Rede-Angst: Am Selbstvertrauen arbeiten. Die eigene Nervosität annehmen und ruhig in den Bauch atmen. Körperliche Anspannung abbauen. Teils werden bereits in der Kindheit Glaubenssätze geprägt wie die, dass man bei erwachsenen (wichtigen) Menschen nicht dazwischen spricht und wartet, bis man gefragt wird. Durch spezielle Techniken kann ein Coach in dieses Unterbewusstsein eintauchen und die Glaubenssätze positiv verändern. Wer sich nie traut, die Angst zu durchbrechen, wird sie dagegen manifestieren.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 7. März 2014

Nein sagen

Besinnlich soll er sein, der Advent. Auch wer nicht gläubig ist, möchte in dieser Zeit zur Ruhe kommen. Möchte das Jahr ausklingen lassen, sich in der kalten Jahreszeit am Kamin oder am Glühwein wärmen, Freunde oder Familie treffen. Doch dann werden die Wochen vor Weihnachten doch wieder vollgepackt mit Terminen. Alles mögliche soll noch erledigt werden, im Beruf ebenso wie Zuhause. Dazu kommen die klassischen Verpflichtungen: Weihnachtsfeier am Arbeitsplatz und im Verein, Glühweintrinken oder Gänseessen mit Freunden, Geschenke kaufen, dekorieren, Menüs planen und so fort. Allem will man gerecht werden, niemandem mit einer Absage auf die Füße treten.

Das kann gelingen, aber erholsam ist es nicht. Wer den Advent genießen will, muss aus der Terminhast heraustreten. Besinnlichkeit stellt sich nur ohne Zeitdruck ein. Wer nur einen Termin hat statt drei an einem Adventssamstag, kann sich viel eher auf das Wesentliche konzentrieren. Einladungen abzulehnen fällt jedoch vielen schwer. Man könnte als egoistisch gelten, als Sonderling, man könnte andere enttäuschen oder etwas verpassen. Dabei ist das Nein-Sagen ein wichtiger Schutz vor Überlastung. Allerdings wird uns das Nein-Sagen schon von klein auf schwer gemacht. Jedes Kind lernt, dass eine Anpassung eher die elterliche Zuneigung sichert als Widerstand. Daraus entstehen Wertvorstellungen, die das spätere Leben prägen. Doch die Ausbildung des eigenen Willens ist ganz entscheidend für die Persönlichkeit – in der Trotzphase genauso wie in der Pubertät. Deshalb sollten Eltern ein kindliches „Nein“ nicht stets abbügeln, sondern auch nach den Gründen fragen. Der Trost: Nein-Sagen ist auch später lernbar. Ein Coach kann Sie unterstützen, die richtigen Prioritäten zu setzen, die Gründe für bisheriges Ja-Sagen zu analysieren, konstruktiv nein zu sagen und Gelassenheit auch in der Körpersprache auszustrahlen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 13. Dezember 2013

Familienmediation

Was darf das Kind im Fernsehen schauen? Wie lange darf es vor dem Computer sitzen? Wie viele Süßigkeiten darf es essen? Darüber sind teilweise nicht nur Elternpaare uneins. Manchmal geht der Streit über Generationen hinweg, wenn die Schwiegereltern da ganz anderer Meinung sind. Ein Elternteil des betreffenden Kindes ist dann gezwungen, sich auf die Seite des Ehepartners oder auf die Seite der eigenen Eltern zu stellen. Ein klassischer Familienkonflikt, der sich auch an anderen Fragen entzünden kann, an Besuchszeiten, Arbeitsteilung, Immobilien oder der Wertung von Feierlichkeiten. Oft ist die Kommunikation schiefgelaufen und festgefahren, Emotionen stehen einer Einigung im Weg. In solchen Fällen kann eine Familienmediation eine Lösung sein. Das ist keine Therapie, sondern eine Art Vermittlung, eine Streitschlichtung in Ehe- und Familiensachen. Ziel ist es, einvernehmliche Lösungen zu finden ohne Verlierer. Eine Mediation ist freiwillig. Beteiligte können so mit Hilfe einer neutralen Person Konflikte lösen und Entscheidungen entwickeln – und zwar selbstverantwortlich und selbstbestimmt. Das ist auch bei Scheidungen möglich.

Entscheidend ist die Rolle des Mediators, des neutralen Dritten. Er tritt vermittelnd zwischen die Konfliktparteien, übersetzt die Sichtweisen und Argumente des einen Betroffenen für den anderen. Ein Mediator sollte auch auf eine gerechte Aufteilung der Äußerungen achten – wer wie lange spricht und wer wie viel von sich preisgibt. Voraussetzung für ein Gelingen ist die positive Bereitschaft der Betroffenen, sich an einen Tisch zu setzen und Fairness walten zu lassen. So können Modelle und Absprachen entwickelt und am Ende verbindlich beschlossen werden, mit einem richtigen Vertrag, den alle Parteien unterschreiben. Die Vereinbarung kann auf Wunsch auch notariell beurkundet werden. Die Dauer einer Mediation ist fall-abhängig, abgerechnet wird meist nach Stundensätzen. Den Honorarsatz sollte man vor Beginn klären.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 13. November 2013

Hypnose

Hypnose wird in allen Teilen der Welt praktiziert und übt auf viele Menschen eine gewisse Faszination aus. Es handelt sich dabei um eine Art Trance, einen ganz natürlichen Zustand. Im Durchschnitt begeben wir uns alle zwei Stunden für ca. fünf Minuten in diesen Entspannungszustand. Die Trancezustände können leicht, mittel und tief sein. Um langanhaltende Verhaltensänderungen zu erzielen, sollte der Klient während einer Hypnosesitzung ansprechbar sein und alles mitbekommen. Auf diese Art kann der Hypnotiseur mit dem Unterbewusstsein und dem Bewusstsein des Klienten kommunizieren und die besten Resultate erzielen. Es gibt aber auch tiefe Entspannungszustände, nach denen Sie das Gefühl haben, kurz weggenickt zu sein.

Die Hypnose kann auf vielen Gebieten sehr hilfreich sein. Beispielsweise bei einer Gewichtsreduktion, um sich gesund und Kalorien bewusst zu ernähren, aber auch bei Lampenfieber, Redeangst und vielen anderen Problemen. Eine Trance kann Heilungsprozesse anstoßen oder nur zur Entspannung angewandt werden. Sie wird in der Zahnmedizin auch zur Schmerzreduktion eingesetzt. Mit der Hypnose können also ganz unterschiedliche Prozesse und Hirnregionen in Gang gesetzt werden. Diese Regionen können aktiviert werden, auch wenn sie inaktiv sind. Dadurch können Veränderungsprozesse eingeleitet werden. Eine Hypnose kann noch ca. 48 Stunden nachwirken. Es gibt allerdings Kontraindikationen: Bei Depressionen, schweren psychischen Erkrankungen, bei Epilepsie, Schizophrenie oder bei einer geistigen Behinderung sollte eine Hypnose nicht angewandt werden. Fachkompetenz und Vertrauen sind in diesem Bereich sehr wichtig. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, ob Sie mit einem Hypnotiseur zusammenarbeiten können.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 14. Oktober 2013

Den richtigen Coach finden

Coaching kommt ursprünglich aus dem Sport und bedeutet „betreuen, trainieren“. Seit den achtziger Jahren findet Coaching auch Anwendung in der Personalentwicklung, vorrangig für Führungskräfte. Einen Coach zu konsultieren kommt in unserer Gesellschaft immer mehr in Mode. Was sehr gut ist, denn es geht dabei keinesfalls nur um kühle Effizienz, sondern auch um Emotionen. „Coach“ bedeutet auch Kutsche, er sollte die Menschen zu ihren individuellen Zielen führen und begleiten. In Deutschland gibt es etwa 5000 professionelle Coaching-Anbieter. Da der Begriff nicht geschützt ist und es keine staatlich anerkannte Ausbildung gibt, tummeln sich recht viele fragwürdige Anbieter in diesem Bereich. Ein Coach sollte ordentliche Geschäftsräume betreiben, seine Leistungsnachweise offenlegen und unvoreingenommen und ergebnisoffen arbeiten. Grundsätzlich ist ein Bauchgefühl wichtig: Zwischen dem Coach und dem Kunden muss die Chemie stimmen. Ohne Vertrauen kann in diesem Bereich nur sehr wenig erreicht werden. Die Anzahl der Qualifikationen und die Tiefe und Breite der Ausbildungen geben Auskunft. Methoden bei ihren Begründern selbst erlernt zu haben, ist ein Qualitätsmerkmal, ebenso ein Besuch anerkannter Institute. Bei einer Familientherapie steht der Zusatz „systemisch“ für eine fundierte Basis, bei Hypnose hebt eine „internationale Anerkennung“ den Anbieter positiv hervor.

Um menschliche und finanzielle Schäden zu vermeiden, sollte ein Coach einen Klienten an andere Kollegen weiterempfehlen, wenn er nicht weiterkommt. Und er sollte die Grenzen seiner Therapieformen kennen: Wie in der Medizin gibt es auch hier Kontraindikationen. Eine Hypnose etwa sollte nicht angewendet werden bei Menschen mit Depressionen oder Psychosen.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 2. September 2013

Kinder für die Schule stärken

Wenn am Mittwoch das neue Schuljahr beginnt, steigt bei Eltern und Schülern die Anspannung. Nach sechseinhalb Wochen wieder früh aufstehen, pünktlich das Haus verlassen, nachmittags die Hausaufgaben erledigen, bevor die Musikschule beginnt oder das Sporttraining. Aber nicht nur zeitlich stehen Eltern und Schüler unter Druck. Es geht ja auch um Leistung, um Erwartungen. Möchten Sie, dass Ihr Kind gute Noten mit nach Hause bringt? Möchten Sie, dass Ihr Kind erfolgreich ist in der Schule? Wenn Sie dies mit einem klaren Ja beantworten, es aber bisher nicht so gelaufen ist, kann ich Ihnen Hilfestellungen mit auf den Weg geben.

  1. 1) Seien Sie selbst ein gutes Vorbild. Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Eltern selbst diszipliniert sind, positiv an Arbeit herangehen und auch Herausforderungen annehmen und bewältigen, dann geben sie Kindern ein gutes Beispiel.
  2. 2) Sagen Sie Ihrem Kind, was Sie von ihm wünschen oder erwarten, aber formulieren Sie positiv. Raten Sie Ihrem Kind vor einer Klassenarbeit nicht: „Versuche möglichst wenig Fehler zu machen.“ So fokussiert sich Ihr Kind unterbewusst auf das Wort Fehler. Das Wort „versuchen“ zeigt zudem, dass Sie unsicher sind, ob Ihr Kind diese Leistung wirklich bringen kann. Sagen Sie besser: „Schatz, mach alles richtig!“
  3. 3) Machen Sie Ihrem Kind Mut und glauben Sie an seine Fähigkeiten. Sagen Sie Ihrem Kind häufiger: „Das schaffst Du schon“ oder „Du bist klasse“. Lob und Anerkennung stärken Ihr Kind, das haben Sie als Eltern sicher selbst auch so erlebt.
  4. 4) Zeigen Sie Ihrem Kind Wege auf, wie es seine Ziele erreichen kann. Sagen Sie nicht nur „Du musst lernen“, sondern zeigen Sie Ihm, wie man effektiv lernen kann. Wenn Sie unsicher sind, wie das geht, holen Sie sich fachliche Unterstützung.
  5. 5) Bleiben Sie gelassen. Das Leben zeigt immer wieder, dass nicht nur gute Schüler im Leben erfolgreich sind. Und bedenken Sie: Druck erzeugt meistens gegen Druck.

Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 30. August 2013

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