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Geld und Psyche

Manche tun für Geld alles. Andere glauben, Geld interessiere sie nicht. Beim Geld hört die Freundschaft auf, sagt man, oder Geld verdirbt den Charakter. Welche Einstellung jemand zum Geld hat, ist kein Zufall. Ob jemand geizig ist, sparsam, verschwenderisch, großzügig oder geldgierig, liegt auch daran, wie wir in der Kindheit geprägt worden sind. In der Psychologie spricht man von Glaubenssätzen, die jeder entwickelt. Diese Glaubenssätze prägen das Leben und sind meist bestimmt durch das frühe enge Umfeld. Entscheidend ist also, wie die Eltern mit Geld umgingen. Wie wurde über Wünsche und Anschaffungen diskutiert? Wie viel Taschengeld gab es? War Geld ein Mittel der Belohnung? Manche Kinder ahmen den Umgang der Eltern mit Geld nach, manche wählen ganz bewusst einen anderen Weg. Die Glaubenssätze sind gerade beim Geld zahlreich: Geld zerrinnt mir in den Fingern, Reichtum macht einsam, im Leben bekommt man nichts geschenkt. Mit solchen Redensarten werden unbewusst Realitäten geschaffen. Natürlich geht heute nichts ohne Geld, aber Geld ist auch nicht alles. Viele Werte lassen sich nicht in Heller und Cent aufrechnen. Doch der Umgang mit Geld spiegelt eine Emotion wider. Wer nicht gerne die Geldbörse zückt, ist vielleicht auch im menschlichen Umgang nicht überschwänglich. Wer umgekehrt gerne Geld ausgibt, geht vielleicht auch großzügig mit seinem persönlichen Einsatz unter Kollegen und Freunden um. Ignorieren kann man die Bedeutung des Geldes nicht. Wer Schulden anhäuft oder Rechnungen nicht bezahlt, hat irgendwann ein Problem. Zudem ist Geld ein Statussymbol: Es gilt als Indikator dafür, ob jemand ein Versager ist oder ein Leistungsträger. Ob Sie das stark oder schwach beeinflusst, können Sie mit einer Checkliste prüfen: Überlegen Sie bei jedem Glaubenssatz, wie sehr er stimmt, zum Beispiel auf einer Skala von Null (nicht richtig) bis Zehn ( sehr richtig). Eine solche Checkliste kann kostenlos per Mail angefordert werden: leben@wz-plus.de

 
Westdeutsche Zeitung am 03.07.2014

(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)

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